Kathrin ist Yogalehrerin und Bloggerin auf MOMazing.de

Yoga für den Zaubermuskel

Enthält ProduktplatzierungenDas ist das Motto von Yogini Kathrin, die mit mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Hamburg lebt. Die Journalistin, Lehrerin für Prä- und Postnatal-Yoga und Gründerin des Yoga-Mama-Blogs MOMazing hat im Interview mit pelvina über den Beckenboden beim Yoga und über spezielle Yoga-Übungen für Schwangere und Mütter gesprochen. 

Hi Kathrin! Schön, dass wir uns mit dir unterhalten können. Wie bist du eigentlich das erste Mal mit dem Thema Beckenboden in Kontakt gekommen?

Meinem Beckenboden habe ich zum ersten Mal bewusst „Hallo“ gesagt, als ich in einer Yogastunde mit Anfang 20 aufgefordert wurde, „Mula Bandha“ zu setzen. Das ist ein Energieverschluss, der dabei hilft, die Haltungen auf der Matte leichter zu halten und nur so in den Handstand zu fliegen. Obwohl ich damals schon ein gutes Körpergefühl hatte, war es richtig schwer für mich, den Beckenboden überhaupt zu orten und ich habe einfach alles zwischen Po und Bauchnabel zusammengequetscht. Das Feintuning kam dann erst viel später.

Obwohl ich ein gutes Körpergefühl hatte, war es schwer für mich, den Beckenboden überhaupt richtig zu orten.

Was fasziniert dich am Thema Beckenboden?

Das Geflecht aus Muskeln und Sehnen hat etwas Mysteriöses, niemand, bis auf ein paar Super-Experten, scheint Genaues zu wissen. Er ist so etwas wie ein weißer Fleck auf der Anatomie-Landkarte und überhaupt nicht so glamourös und sexy wie z.B. Bizeps und Sixpack. Völlig zu unrecht! Denn das Multitalent hilft uns dabei, uns wohl zu fühlen, geistig, seelisch und körperlich in Balance zu sein und selbstbewusst, kraftvoll und aufrecht durchs Leben zu gehen.

Inwiefern passen „Beckenboden“ und „Yoga“ zusammen?

Um dem Beckenboden Aufmerksamkeit zu schenken, muss man den Blick nach innen richten und sehr achtsam, konzentriert, geduldig und fokussiert vorgehen. Man muss Disziplin haben und dran bleiben.

Beckenbodentraining ist mehr ein Workin, als ein Workout, denn man muss den Blick dabei nach innen richten.

Das alles hat Yoga mich gelehrt. Außerdem hilft ein gut trainierter, elastischer und sich geliebt fühlender Beckenboden dabei, jeder einzelnen Yoga-Haltung eine ganz andere Qualität zu geben. Jede kleinste noch so unscheinbare Beckenboden Übung wurde so zum besten Upgrade meiner Yoga-Praxis.

Worum ging es bei deiner Aktion #beckenbodenglück?

Es war eine Art PR-Kampagne für den Beckenboden. Meine Kolleginnen Sarah Ege, Henrike Albers, Zahra Lindenblatt und ich wollten sein Image aufmöbeln und ihn zunächst einmal eine Woche ins Rampenlicht stellen. Es gab auf MOMazing sieben Tage lang jeden Tag einen Blog-Post zum Thema und begleitend dazu eine Instagram-Challenge, die einen wertvollen Austausch angestoßen hat. Der Hashtag wird heute noch gerne benutzt und aus dem Themen-Special wurde eine eigene Blog-Rubrik.

Wir müssen uns mehr über den Beckenboden informieren, offen austauschen und den Zaubermuskel, der so großartig unsere Organe und Babies trägt und auf den Punkt auf der Toilette oder bei der Geburt loslässt, feiern!

Beckenboden Zaubermuskel

Wieso sollte man besonders achtsam mit seinem Beckenboden umgehen?

Weil wir ihn im Alltag viel zu oft vernachlässigen, er aber eine Schlüsselrolle für unsere Gesundheit und unser gesamtes Wohlbefinden spielt.

Du bist Yoga-Lehrerin und hast viel mit Schwangeren und frischgebackenen Müttern zu tun.
1. Gibt es eine spezielle Asana, die du schwangeren Frauen empfiehlst?

Ich liebe Sufi Kreise aus dem Kundalini-Yoga. Dafür sitzt man im Schneidersitz und legt seine Hände bequem auf den Knien ab. Mit geschlossenen Augen beginnt man, mit dem Oberkörper zu kreisen. Mit der Einatmung mit geradem Rücken nach vorne, mit der Ausatmung mit rundem Rücken nach hinten. Ein guter Zeitpunkt für ein Beckenboden-Date!

2. Und eine Asana für Mütter?

Ich mag es einfach und alltagsnah, deshalb übe ich als kleine Yoga-Pause gerne Balasana, die Kindhaltung. Das geht früh morgens im Bett, nachmittags auf der Krabbeldecke oder abends beim Zubettbringen. Ich übe die Haltung oft, wenn ich meine zwei Kinder ins Bett bringe. Unsere Minis schlafen in einem Zimmer und ich liege dann in einer Kuschelecke auf dem Boden und schenke mir ein paar tiefe Atemzüge in Stille, am liebsten wenn die beiden schon eingeschlafen sind.

Es sind die kleinen Dinge, die einen riesigen Unterschied machen: Lege ich meine Handflächen auf dem Boden ab, möchte ich einfach nur loslassen, abgeben, den Tag hinter mir lassen und mich von Mutter Erde tragen lassen. Habe ich die Handflächen nach oben gedreht, bin ich bereit, von ganz oben zu empfangen: Leichtigkeit, Energie, Inspiration.

Handflächen auf dem Boden liegend oder nach oben gedreht – es sind die kleinen Dinge, die einen riesigen Unterschied machen.

Welches größtes Missverständnis gibt es deiner Erfahrung nach unter (werdenden) Müttern bezüglich Beckenboden?

Eine falsche Scham, die uns daran hindert, Fragen zum Thema Inkontinenz oder After-Baby-Sex zu stellen, offen miteinander zu sprechen oder sich auch Hilfe zu holen. Viele Neu-Mamas leiden still und nehmen ihren geschundenen Beckenboden hin. Andere stürzen sich in Aktivismus und muten dem Beckenboden viel zu früh zu viel Belastung zu.

Es geht ums In-sich-hinein-Spüren, Kontinuität und einen langen Atem – alles Qualitäten, die in unserer schnelllebigen Zeit nicht sehr „en vogue“ sind.

Im Alltag haben wir oft Stress und nehmen uns zu wenig Zeit für uns selbst

Kennst du einen Buch, das du gerne zum Thema empfiehlst?

Oh ja! Pussy Yoga von Coco Berlin. Das Buch ist nicht speziell für Mamas, aber das spannendste und persönliche Buch, das ich jemals zum Thema Beckenbodentraining fürs Liebesleben gelesen habe! Es macht einfach Spaß!

Welchen Tipp hast du für die Frauen da draußen, damit ihr Beckenboden fit und gesund bleibt?

Bleibt dran – es lohnt sich! Oder auf Englisch: Be the boss of your pelvic floor!

Gibt es ein Projekt in diesem Jahr, auf das du dich schon besonders freust?

Ja, ich werde bei der Eltern-Kind-Yogalehrerausbildung von Kinderyoga Berlin das Mama-Baby-Yoga-Modul leiten.

Danke für das Interview, liebe Kathrin. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute und viele weitere schöne Yoga-Momente im neuen Jahr!

Kontakt Kathrin

MOMazing-Blog: https://www.momazing.de/
MOMazing auf Instagram: @momazing.de

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