Bewegung tut dem Körper gut. Aber wusstest du, dass bestimmte Sportarten einem geschwächten Beckenboden ganz schön zusetzen können? Wenn du Beckenbodenprobleme hast, solltest du bei der Wahl geeigneter Sportarten besonders verantwortungsvoll mit deinem Körper umgehen und eine zusätzliche Belastung deines Beckenbodens vermeiden.
Menschen mit Beckenbodenproblemen, wie z.B. Blasenschwäche, neigen dazu, jeglichen Sport zu vermeiden. Zu groß ist für viele Betroffene die Angst davor, ungewollt Urin zu verlieren. Dabei begünstigt körperliche Passivität weitere Beschwerden, weil die Muskeln ab- und sich zusätzliche Blockaden aufbauen. Im letzten Post haben wir darüber geschrieben, welche Sportarten den Beckenboden stärken. Die folgenden fünf Sportarten sind dafür eher weniger gut geeignet, weil sie den Beckenboden strapazieren können:
- Trampolinspringen
- Rückschlagsportarten: Tennis, Squash und Badminton
- Jogging
- Ball-Sport: Volleyball, Basketball und Handball
- Leichtathletik und Turnen
1. Trampolinspringen
Das Trampolin erfreut sich großer Beliebtheit und hält Einzug in viele deutsche Gärten, wo es hauptsächlich von Kindern genutzt wird. Wird man beim Hüpfen in die Luft katapultiert, schüttet der Körper Hormone aus, die die Stimmung heben. In der Schwebephase erlebt man ein Gefühl wie beim Fliegen. Trampolinspringen macht einfach Spaß, ist als echte Sportart aber nicht zu unterschätzen. Das Springen ist ein anstrengendes Ganzkörper-Workout, das das Herz-Kreislauf-System richtig in Schwung bringt. Außerdem schult es den Gleichgewichtssinn.
Doch nicht für jeden ist Trampolinspringen der ideale Sport. Obwohl das Netz elastisch ist, wirken beim Springen starke vertikale Kräfte auf den Beckenboden. Ist dieser nicht ausreichend trainiert, kann er dadurch Schaden nehmen.
2. Rückschlagsportarten: Tennis, Squash und Badminton
Bei diesen drei Sportarten ist man ständig in Bewegung, muss sich auf seinen Gegner einstellen und vorhersehen, wohin er den Ball schlagen wird. Blitzschnelle Reaktionen sind gefragt, um ihn annehmen und geschickt zurückspielen zu können. Die daraus resultierenden häufigen und plötzlichen Richtungswechsel belasten den Beckenboden jedoch stark.
3. Jogging
Jogging ist eigentlich eine sehr praktische Sportart, weil man kein bestimmtes Trainingsgerät benötigt und beim Training maximal flexibel ist. Die Bewegung an Tageslicht und frischer Luft tut dem ganzen Körper gut. Und das Beste daran: Jogging ist kostenlos.
Menschen mit einer schwach ausgeprägten Beckenbodenmuskulatur wird dieser Sport jedoch nicht empfohlen. Denn jeder einzelne Schritt bzw. Sprung führt zu einer Stoßbelastung der Muskelschichten im Becken. Diese wird umso größer, je härter der Untergrund ist. Insbesondere vom Jogging auf Asphaltstraßen oder Steinböden wird generell abgeraten.
4. Ball-Sport: Volleyball, Basketball und Handball
Für den Erfolg in Mannschafts-Sportarten wie Volley-, Basket- oder Handball sind eine gute Technik, Ausdauer und Schnelligkeit entscheidend. Schnelle, ruckartige Bewegungen sind Teil aller drei Sportarten. Dazu kommt es z.B., wenn ein Spieler seinem Gegner ausweicht, indem er Haken schlägt, oder wenn der Torwart blitzschnell einen Angriff parieren muss. Eine heftige, plötzliche Stoßbelastung tritt beim sogenannten Baggern im Volleyball, bei der Annahme eines hart zugespielten Handballs oder beim Sprungwurf im Basketball auf.
5. Leichtathletik und Turnen
Leichtathletik-Sportlerinnen sind auffallend drahtig, schlank und durchtrainiert. In den verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik wirken teilweise enorme Kräfte auf den Körper, z.B. bei Sprüngen und Landungen im Hoch-, Weitsprung oder Hürdenlauf. Einer plötzlich auftretenden starken Belastung muss z.B. auch der Beckenboden von Kugelstoßerinnen standhalten.
Ähnlich beansprucht wird der Körper beim Turnen, z.B. durch Sprung-Reihen beim Bodenturnen oder bei Schwüngen und Salti am Stufenbarren. Bezeichnend: Eine Studie aus Dänemark zeigte, dass über 50% der Studienteilnehmerinnen, allesamt blutjunge Profi-Athletinnen, Inkontinenz-Probleme hatten. Etwa die Hälfte dieser Athletinnen waren Turnerinnen.