Hysterektomie - Gebärmutterentfernung

Wie Isabel durch die Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) ihren Freundkörper fand

Isabel hat Anfang diesen Jahres eine Gebärmutterentfernung hinter sich gebracht. Mehrere Jahre hat sie sich über die Vor- und Nachteile informiert, mit Betroffenen, Therapeuten, Ärzten und Psychologen gesprochen. Über ihre Reise schreibt sie nun einen Hysterektomie-Ratgeber – für alle Frauen, die auch mit dem Gedanken spielen, sich die Gebärmutter entfernen zu lassen. Ihr Buch wird noch in diesem Jahr erscheinen und Kathrin von pelvina hatte die Gelegenheit, Isabel ganz persönlich und offen vorab zu sprechen. Isabel ist eine ganz herzliche Frau, die sicher viele von euch inspirieren wird.

Das Interview zu Isabels Gebärmutterentfernung kannst du auch in voller Länge auf unserem Podcast hören!

Deine Hysterektomie war vor 4 Monaten – was wurde bei dir gemacht?

Bei mir wurde Anfang des Jahres mit 42 Jahren die Gebärmutter entfernt. Ich habe an massivsten Regelblutungen gelitten und hatte immer wiederkehrende Gebärmutterentzündungen. Nach langer Diagnostik-Odyssee wurde dann festgestellt, dass ich eine Adenomyose habe.

Was ist eine Adenomyose, was eine Endometriose?

Eine Adenomyose ist eine Sonderform der Endometriose, mit folgendem Unterschied:

  • Bei einer Endometriose siedelt sich Gewebe der Gebärmutter außerhalb der Gebärmutter an.
  • Bei der Adenomyose wächst das Gewebe in die Gebärmutter hinein und verursacht dort Blutungsstörungen und Entzündungen.

Man kann die Adenomyose auch hormonell behandeln, allerdings muss man dann bis zu den Wechseljahren Hormone zu sich nehmen. Das war für mich keine Option, da in meiner Familie auch Brustkrebs vorkommt. Ich bin bereits Mutter von zwei wunderbaren Teenagern und habe keinen Kinderwunsch mehr. So habe ich mich nach einem langen Leidensweg zur Gebärmutterentfernung entschieden.

Wie sah dein Leben vor der Hysterektomie aus?

In den ersten 2-3 Tagen meiner Periode musste ich Inkontinenzwindeln getragen, weil die normalen Hygieneeinlagen nicht ausgereicht haben. Häufig sogar Inkontinenzwindeln und Super-Plus-Tampons. So kann man sich vielleicht ungefähr die Blutungsmenge vorstellen, die ich jeden Zyklus hatte. Durch den starken Blutverlust habe ich letztendlich auch einen Eisenmangel bekommen, der auch eine Anämie ausgelöst hat.

Wie wurde der Befund festgestellt?

Bei mir war das gar nicht so einfach. Die Ultraschallbilder sahen relativ normal aus. Im Gegensatz zu anderen Frauen, die auch große Myome haben. Da sieht man das in den bildgebenden Verfahren und dann wird die Entscheidung auch schneller getroffen. Bei mir sah man keine starken Aufälligkeiten, sondern „nur“ die starken Blutungen. Da waren die Ärzte sehr zurückhaltend, auch mit der Diagnose.

Bei Endometriose und Adenomyose geht man auch tendenziell davon aus, dass Frauen keine Kinder bekommen können.

Das war bei mir allerdings nicht der Fall und ich hatte in dem Bereich keine Probleme, deswegen war man sich unsicher. Die sichere, vollständige Diagnose der Adenomyose kann man sowieso erst stellen, wenn die Gebärmutter entfernt wurde. Was von den Ärzten natürlich nicht allzu gern gemacht wird.

Da es mir dann aber irgendwann körperlich so schlecht ging, war es mein Hausarzt, der die Initiative ergriffen hat. Er sagte, dass es so mit meinen Eisenwerten nicht weiter gehe. Ich habe sehr viel an Eiseninfusionen gehangen, was auf Dauer gar nicht so ungefährlich ist. Dann hatte ich inzwischen sogar schon ein Problem mit dem blutbildenden System. Das heißt, auch andere Blutbestandteile waren bei mir zu niedrig, z.B. die Leukozyten, die wichtig für die Infektabwehr sind, weshalb ich dann auch öfter mit anderen Infekten zu kämpfen hatte.

Irgendwann war mir dann einfach klar, dass ich nicht meinen gesamten Körper kaputt machen kann, wegen meiner Gebärmutter.

Wie lange hat es bis zur OP gedauert?

Ganz massiv haben die Probleme begonnen nach der Geburt meines Sohnes. Der ist jetzt 10 Jahre alt, also es hat schon etwas gedauert, bis ich mich damit auch auseinandergesetzt habe.

Ich war damals Anfang 30. Mir war klar, dass mein Kinderwunsch abgeschlossen sein muss und ich habe schon damals gesagt, dass ich diese Entscheidung erst ab 40 treffen kann. Ab meinem 40. Lebensjahr ist es dann nochmal schlimmer geworden. Ich habe es dann erst noch ein Jahr lang mit Homöopathie versucht, doch als das auch nichts gebracht hat. Da war die Entscheidung relativ schnell getroffen. Ich hatte nochmal eine Blutuntersuchung kurz vor Weihnachten, mit ganz miserablen Werten und die OP war dann 2 Monate danach.

Wurdest du gut über die Vor- und Nachteile der Gebärmutterentfernung aufgeklärt?

Ich habe mit Ärzten gesprochen, aber mir auch ganz viel Informationsmaterial aus dem Internet gesucht. Dabei muss man natürlich darauf achten, qualitativ hochwertiges Material zu finden.

Es gibt viele Foren z. B., indenen die schlimmsten Schreckensgeschichten erzählt werden.

Das muss man immer mit Vorsicht betrachten. Häufig sind die Frauen, die im Internet darüber berichten, Frauen die sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Frauen, denen es gut geht, haben selten einen Grund, sich im Internet darüber auszutauschen.

Deshalb ist es gar nicht so leicht online sachliche unvoreingenommene Informationen zu finden.

Unter anderem daraus ist auch mein Buch entstanden. Ich habe versucht, mich mit ganz vielen verschiedenen Fachrichtungen zu unterhalten. Beispielsweise habe ich mich mit meinem Osteopathen unterhalten, um noch eine andere Sichtweise auf die Thematik zu bekommen. Mir war auch wichtig noch mit einem Psychologen darüber zu sprechen. Ich hatte gelesen, dass viele Frauen nach der OP in ein psychisches Loch fallen, wenn sie nicht darauf vorbereitet sind. Ein informierter, ganzheitlicher Blick auf die Problematik war mir ganz wichtig. Man kann die Gebärmutterentfernung ja nicht einfach wieder rückgängig machen.

Die Gebärmutter auf Wunsch entfernen – geht das?

Einfach nur auf Wunsch macht das wahrscheinlich kein Arzt. Es ist schließlich eine Organentnahme und eine große Operation, die ohne Grund nicht durchgeführt wird. Man kann auch nicht, wie bei einer Schönheitsoperation, die Operation auf Wunsch und auf eigene Kosten durchführen lassen.

Welche Kosten kommen auf einen zu, nach einer Gebärmutterentfernung, was übernimmt die Krankenkasse?

Bei einer medizinischen Indikation zahlt die Krankenkasse den Eingriff. Sämtliche Kosten für Krankenhausaufenthalt und diverse Voruntersuchungen werden bezahlt. Wenn man aber im Zuge der Nachbehandlung z.B. einen Osteopathen aufsuchen oder bestimmte Kurse besuchen möchte, muss man das nochmal mit der Krankenkasse abklären, was oder wieviel sie dafür bezahlen.

Worum soll es in deinem Gebärmutter-Ratgeber gehen?

Das Buch ist geschrieben für alle Frauen, die auch mit dem Gedanken spielen, sich die Gebärmutter entfernen zu lassen. Vor allem für Frauen, die an einer gutartigen Erkrankung leiden.

Wenn man an einer bösartigen Erkrankung leidet, ist die Gebärmutterentfernung nochmal ein anderes Thema und auch eine andere Operationstechnik.

Sicherlich können auch diese Frauen aus meinem Buch Informationen zum Heilungsprozess oder ähnliches mitnehmen, aber es wird nicht explizit auf bösartige Erkrankungen eingegangen. Es ist ein autobiographischer Ratgeber. Ich nehme meine Leserinnen mit vom Anfang meiner Periode bis ins Krankenhaus und in den OP-Saal. Außerdem gibt es jede Menge Experteninterviews von meiner Ärztin, einem Osteopathen, einer Sexualtherapeutin, einem Psychologen und natürlich von euch von pelvina.

In welchem Alter wird eine Gebärmutterentfernung plötzlich ein Thema im Freundeskreis?

In meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass 50% der Frauen, die sich die Gebärmutter aufgrund gutartiger Erkrankungen entfernen lassen zwischen 40 und 50 sind. Deshalb liegt meine Zielgruppe für das Buch ca. bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren.

Ungefähr 120.000 – 140.000 mal wird in Deutschland pro Jahr eine Gebärmutterentfernung vorgenommen.

Die OP ist tatsächlich ein relativer Routine-Eingriff in der Gynäkologie. Wenn man so rumfragt in der Generation meiner Mutter und deren Bekannten, ist es wirklich erstaunlich, wie viele keine Gebärmutter mehr haben.

Wie sieht es jetzt nach der Gebärmutterentfernung aus?

Wie lange hast du dich geschont? Wurdest du darüber gut aufgeklärt, WIE man sich verhalten soll nach einer Gebärmutterentfernung? Stehen, Sitzen, schweres Heben (wieviel KG?), Bauchmuskeltraining, SEX? Beckenbodentraining?

Sprechen wir über Sport, Sex, den Zyklus und die Wundheilung nach der Hysterektomie …

In der Regel ist man drei Wochen von der Arbeit krankgeschrieben. Man soll ca. 6 Wochen lang keinen Sport machen und keinen Sex haben. In der Realität sieht es ein wenig anders aus. Vor allem beim Sport muss man sich anschauen, um welche Sportart es sich handelt. Einschub: Wir von pelvina haben für dich 5 Sportarten zusammengestellt, die du nach der Gebärmutterentfernung besser nicht machen solltest.

Zu mir hat man beispielsweise gesagt, ich könne nach 6 Wochen auch wieder Tennis spielen und das habe ich jetzt nach 13 Wochen immer noch nicht gemacht.

Nach 6 Wochen habe ich langsam mit Nordic Walking angefangen. Auch Joggen gehe ich noch nicht, da das einfach eine große Belastung für den Beckenboden darstellt.

Wie steht es um die Wundheilung nach der OP?

Die Wunden selbst sind ca. nach 3 Wochen wieder geheilt. Ich wurde mit der sogenannten Schlüssellochchirurgie (laparoskopische Hysterektomie) behandelt.

Kathrin: Wie sieht der OP Ablauf aus? Isabel: Man bekommt drei kleine Schnitte im Unterbauch. Diese Wunden verheilen relativ schnell. Allerdings sieht man natürlich nicht ins Innere. Im Inneren ist eine richtig große Wunde entstanden, die erst mal heilen muss.

Mein Körper hat mir immer relativ schnell rückgemeldet, wenn ihm etwas zu viel wurde. Zu langes Laufen oder zu langes am Schreibtisch Sitzen war am Anfang einfach zu viel. Da sollte man gut auf seinen Körper hören. Ansonsten rächt es sich häufig hinterher. Das habe ich in Interviews mit betroffenen Frauen öfter gehört:

… bei den Frauen, die sich nicht genug geschont hatten, sind 3-4 Jahre später Probleme mit der Blase oder dem Darm aufgetreten.

Geschlechtsverkehr nach Hysterektomie – wie steht es darum?

Das ist danach wirklich ein bisschen wie „das erste Mal“ – vor allem von der Aufregung her. Es gibt ja auch unterschiedliche Operationsmethoden und dementsprechend Unterschiede bei den Frauen. Ich wurde Gebärmutterhals-erhaltend operiert. Das heißt von unten, von der Scheide her, ist da bei mir kein großer Unterschied zu vorher. Es gibt aber auch Operationsmethoden, bei denen die Wunde tiefer mit einer Naht abgeschlossen wird und da muss man beim Geschlechtsverkehr dann schon ein bisschen vorsichtig sein.

Es ist hilfreich mit seinem Partner offen dadrüber zu reden. Der hat ja auch Ängste und Sorgen. Es ist wichtig, sich hierbei Zeit zu geben. Wenn man nach 6 Wochen, das Gefühl hat, man will das noch nicht, dann wartet man eben 8, 10 oder 12 Wochen. Oder wie lange es eben dauert, bis man sich selbst wieder wohl fühlt. Häufig hatten Frauen, die Probleme mit der Gebärmutter haben, ja auch vorher schon Probleme beim Geschlechtsverkehr und dann ist das natürlich auch ein sensibles und unsicheres Thema.

Kathrin: Hier ist es ja auch wie mit dem Beckenboden – man kann ihn nicht sehen (oder doch? 😉 lies diesen Artikel hier!), sondern muss sich auf sein Gespür und sein Vertrauen verlassen. Dabei hilft natürlich der Austausch mit anderen.

Wo können sich Betroffene über Erfahrungen mit der Hysterektomie austauschen?

Viele gehen in die Gesundheitsforen – da bin ich ein bisschen vorsichtig. Man findet dort oft die absoluten Horrorgeschichten. Vielleicht ist so eine Operation, dann auch einfach mal ein Anlass, um mit seinen Freundinnen genauer über solche Themen zu sprechen. Oder auch einfach mit dem eigenen Partner.

Bei vielen Frauen habe ich gehört, dass sie im Zuge der Operation auch das erste Mal mit ihrem Partner über Sexualität gesprochen haben.

Einfach mal den Mut haben, mit Freundinnen, dem Partner oder auch der eigenen Mutter zu reden. 🙂

Wenn man sich anderweitiges Material suchen möchte, dann wirklich darauf achten, dass es seriöses Material ist. Das möchte ich mit meinem Ratgeber auch ein wenig erreichen: dass man sich seriöse Informationen von Experten suchen kann, anstatt Horrorgeschichten im Internet zu lesen.

Welche Veränderungen hast du nach der Gebärmutterentfernung gespürt? 

Kathrin: Ich habe recherchiert! Betroffene berichten von:

Isabel: Für mich war es am Anfang eine sehr große Befreiung. Nach jahrelangen Schmerzen war es am Anfang sehr befreiend. Ich leide nicht mehr am ständigen Eisenmangel und bin dadurch deutlich leistungsfähiger als vorher. Ich habe keinen Druck mehr auf der Blase, den ich vorher immer verspürt habe.

Und wenn ich konsequentes Beckenbodentraining mache, spüre ich auch wenig Druck auf dem Beckenboden (Achtung: Teaser! In Kürze veröffentlichen wir einen Artikel von unserer pelvina-Kursleiterin Theresia, die über die Gebärmutterentfernung und den Beckenboden spricht, wie man sich verhalten soll). Ich habe im Moment keine Probleme mit Blase oder Darm. Ich habe natürlich auch den Vorteil Gebärmutterhal-serhaltend operiert worden zu sein, was durchaus nochmal schonender ist für den Beckenboden. Insgesamt fühle ich mich deutlich besser als vorher.

In den ersten Tagen habe ich schon stark die Hormonachterbahn gespürt. Man hat ja weiterhin einen normalen Zyklus. Solange bei der OP die Eierstöcke nicht entfernt werden, hat man weiterhin einen normalen Zyklus nur ohne Blutung. In der Gebärmutter werden nämlich keinerlei Hormone produziert. Das passiert in den Eierstöcken. Wenn diese also erhalten bleiben, passiert mit dem Hormonhaushalt eigentlich nichts.

Es gibt dann noch die Möglichkeit, die Eileiter mit entfernen zu lassen, als Krebsvorsorge. Das habe ich aber bewusst nicht mitmachen lassen, da es die Durchblutung der Eierstücke beeinträchtigen kann und damit den Hormonhaushalt. Und selbstverständlich bleiben dadurch auch die hormonellen Auswirkungen durch den Zyklus, wie z.B. PMS Symptome erhalten.

Interessant: 30% der Frauen die Gebärmutterhals erhaltend operiert wurden, haben trotzdem weiterhin eine leichte Periode.

Wie war das mit deinem Zyklus nach der Gebärmutterentfernung?

Ich habe in den ersten Tagen schon gemerkt, dass mein Zyklus durcheinander war. Durch die Operation, bei der in diesem Bereich ganz viel gemacht und verändert wird und viele Medikamente gegeben werden, kommt der Zyklus stark durcheinander. Das wurde bei mir deutlich durch Stimmungsschwankungen. Das hat sich allerdings in den letzten Wochen sehr gut wieder eingespielt. Bei mir ist es tatsächlich auch so, dass ich noch leicht meine Periode bekomme. Natürlich ist das kein Vergleich zu vorher. Aber ich empfinde es ganz angenehm, da man dadurch ein Gefühl für seinen Zyklus erhält.

Spätfolgen nach der Gebärmutterentfernung – kann Frau vorbeugen? Hast du Tipps?

Ganz wichtig, ist das man das schwere Heben, vor allem im ersten Jahr, meidet. D.h. bis zu 6 Wochen Post-OP gar nichts heben und danach für lange Zeit bis zu 5 kg. Das ist zwar wirklich nicht viel, aber sehr wichtig, sich dafür auch Hilfe zu suchen.

Achtung super Tipp! Isabel packt beim Einkaufen mehrere kleine Taschen, damit die Einzelne nicht zu schwer wird, wenn man sie ins Auto hebt. Oder sie nutzt öfter Rucksäcke, damit das Gewicht besser verteilt ist.

Hierbei kann man die Chance nutzen und gewisse Angewohnheiten in den Alltag einbauen. Lesetipp: Lies hier bei uns, wie du deinen Beckenboden im Alltag schonst. Beispielsweise häufigeres Spazieren gehen und dabei kleine Einkäufe erledigen. Man sollte ja auch als Frau generell nicht so schwer heben.

Zur Motivation: Meine Mama hatte die OP ungefähr im selben Alter wie ich und hat jetzt, 30 Jahre später, keine Beschwerden. Sie sagt, es liegt daran, dass sie konsequent nie schwer gehoben und getragen hat.

Man sollte auch vorausplanen. Gerade als Frau, die in einem körperlich anstrengenden Job tätig ist. Hier wird man dann eventuell 6 Wochen krankgeschrieben, aber man sollte sich auch im Voraus Gedanken machen über Hilfsmittel oder Kollegen, die einen unterstützen oder alternative Aufgabenverteilungen.

Stärke kommt von innen. Du musst niemandem da draußen oder dir etwas beweisen. Du kannst gerade dann Stärke zeigen, wenn du auf deinen Körper hörst und Pause machst oder anders agierst, aber damit deinem Körper einen Gefallen tust.

Dasselbe gilt auch für Sport: Sportarten die Erschütterungen verursachen, z.B. Joggen oder Tennis sollten gemieden werden. Versuche Sportarten zu finden die den Beckenboden unterstützen, statt Sport zu machen, der den Beckenboden stresst.

Beim Sport gilt natürlich immer: jede Frau ist individuell. Man sollte nicht zu leichtfertig mit seiner Heilung umgehen. Wenn man zu schnell wieder einsteigt oder den Körper überfordert rächt sich das meist im Nachhinein.

Hier nochmal unser Tipp von pelvina: sucht euch eine Beckenboden(physio)therapeutIn. Der/die kann mit euch trainieren oder auch anhand von einer Analyse den Zustand eures Beckenbodens ermitteln.

Bist du schon wieder angekommen in deinem #freundkörper

Ich hatte schon immer ein gutes Verhältnis mit meinem Körper. Er hat mir gesagt, wenn etwas nicht passt und ich habe mein Bestes gegeben darauf zu hören. Früher habe ich mich durchaus auch mal drüber geärgert, weil ich gesehen habe wie weit andere Frauen über ihre Grenzen hinaus gehen konnten und mein Körper hat sehr früh schon immer gesagt, wenn ihm etwas nicht passt. Andererseits zeigt er mir jetzt, dass es ihm wieder besser geht.

Durch die Gebärmutterentfernung habe ich ihm auch etwas Gutes getan und vor allem, dass der ständige Eisenmangel beseitigt wurde, führt schon dazu, dass es ihm jetzt besser geht. Das bestärkt mich auch in dem Gedanken, dass die Gebärmutterentfernung eine gute Entscheidung war.

Das ist ein sehr wichtiger Gedanke, den man einige Wochen nach der Operation auch haben sollte, der aber auch voraussetzt, dass man sich im Voraus gut informiert hat.

Ich habe mich auch im Vorhinein mit einer Psychologin unterhalten, da ich von außen sehr viel negativen Druck bekam. Ich wurde häufig gefragt, weshalb ich mir ein gesundes Organ entfernen lasse. Das hat mich durchaus verunsichert und ich wollte dann noch mit einer Fachperson darüber sprechen. Das hat mir auch sehr gutgetan.

Viele Menschen gehen davon aus, ein Organ ist erst dann krank, wenn wir Krebs oder eine bösartige Erkrankung haben.

Es hat schon 6 Wochen gedauert. In den ersten 6 Wochen habe ich mich deutlich eingeschränkt gefühlt. In der ersten Woche konnte ich mir nicht mal alleine die Haare waschen. Nach sechs Wochen hatte ich das Gefühl, ich bin einigermaßen autark und konnte mich mit kleinen Hilfsmitteln, selbstständig versorgen. Ich fühlte mich nicht mehr so bestimmt von diesem Körper, der die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Diese Freiheit zu haben, hat mir das Gefühl gegeben, wieder in meinem Körper angekommen zu sein und die Kraft zu haben gemeinsam die restliche Heilung anzugehen.

Wie hat sich dein Leben durch die Hysterektomie verändert?

Es hat sich einerseits dahin verändert, dass ich dieses Projekt „Buch“ (Werbung: dieser Link führt auf Isabels Website, wir erhalten dafür kein Geld, dennoch ist es natürlich eine Form der Werbung/Unterstützung) in Angriff genommen habe und das viel in meinem Leben verändert hat. Aber auch in der Beziehung zu meinem Körper. Denn auch die Gebärmuttererkrankung kommt ja nicht aus dem Nichts. Ich kann nicht genau sagen, wann das angefangen hat, aber Stress oder mangelnde Achtsamkeit dem Körper gegenüber verschlechtern die Beziehung und können Erkrankungen auslösen.

Ich bin dankbar, wie es bei mir verlaufen ist und versuche nun mehr auf meinen Körper zu achten. Die Balance finden zwischen Stress und Entspannung, damit ich nicht gleich die nächste Baustelle in meinem Körper aufbaue.

Was ist für dich HEUTE wichtiger als VOR der Gebärmutterentfernung?

Die Familie. Aber ich versuche auch, nicht mehr jedes Projekt mitzumachen und mir selbst keinen unnötigen Stress zu machen. Einfach auch mehr auf mich selbst zu achten.

Kathrin sagt: Liebe Frauen, habt Mut zum Egoismus. Eure Familien wollen auch nur, dass es euch gut geht und dazu gehört auch mal „Nein“ zu sagen.

Was möchtest du Frauen sagen, die noch VOR einer Gebärmutterentfernung stehen?

Informiert euch unbedingt gut. Lasst euch von niemandem in die Entscheidung drängen. Trefft sie für euch, egal in welche Richtung ihr euch entscheidet. Seid euch der Konsequenzen bewusst. Gerade auch die Frage, ob der Kinderwunsch wirklich abgeschlossen ist oder nicht. Wenn ihr da im Vorhinein psychisch gut gefestigt seid, geht es euch später besser und die Gefahr in ein Loch zu fallen ist geringer.

Mit welchen guten Gefühlen hast du die “Lücke” in deinem Körper, wieder gefüllt?

Ich habe für mich selbst ein Bild gemalt. In diesem Bild sieht man die Gebärmutter, die ein grimmiges Gesicht hat und in der der ganze Stress, die Wut, der Ärger der letzten Jahre steckt. Und dann habe ich mir vorgestellt, wie die Ärzte, das rausnehmen und die lachenden Eierstöcke und ein lachender fröhlicher Beckenboden zurückbleiben. In diese „Lücke“ kommen jetzt nur noch gute und positive Gefühle und alles Negative und Schlechte bleibt im OP-Saal zurück. Also grundsätzlich auch der Gedanke einfach mit mehr positiven Gedanken jetzt weiter im Leben zu stehen.

Kathrin muss kurz Werbung in eigener Sache machen: In unserem ersten kostenlosen Booklet zu unserer Kampagne #freundkörper malen wir auch, um uns der Beziehung zu unserem Körper bewusst zu werden. Erfahre hier mehr darüber >

freundkörper kampagne pelvina

Wie können wir erfahren, wenn dein Buch endlich verfügbar ist? (*unbezahlte Werbung 🙂)

Mein Buch wird voraussichtlich im Oktober 2021 auf den Markt kommen. Ihr könnt auf der Buch-Website oder auf meiner persönlichen Website mehr über mich und über den Buchstart erfahren. Alle, die sich in meinen Newsletter eintragen, nehmen auch automatisch an der Verlosung für ein gratis Exemplar teil.

Vielen Dank, Isabel! Wir wünschen dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg für dein Buch!

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